Dass Sitzen auf Dauer grundsätzlich ungesund ist, weißt du sicher längst. Aber wie sieht es mit dem Sitzen auf dem Boden aus? Schadet das dem Rücken oder tut es ihm vielleicht sogar gut? Sollte man lieber gar nicht auf dem Boden sitzen oder besonders oft? Einiges deutet darauf hin, dass wir uns ruhig öfter auf den Boden setzen oder legen sollten. Allerdings gibt es dabei einiges zu beachten, um den Rücken zu unterstützen.
Auf dem Boden sitzen: die Vorteile
In unserer Kultur ist es unüblich, auf dem Boden zu sitzen. Wir sitzen auf Stühlen und Bänken, auf Sofas und Sesseln, aber so gut wie nie auf dem Boden. Welche Vorteile hat also diese Art des Sitzens für unsere Gesundheit?
- Auf Sitzmöbeln nehmen wir immer eine ähnliche Position ein. Der Rücken und die Gelenke brauchen allerdings gesunde Abwechslung und vielfältige Bewegungen. Die zusätzlichen Sitzhaltungen auf dem Boden vergrößern deinen Bewegungsspielraum.
- Auf dem Boden sitzt du aktiver und kannst deine Position leichter wechseln als auf dem Stuhl. Sitzen mit angewinkelten oder gestreckten Beinen, im Schneidersitz, auf den Knien, in der Hocke, oder, oder, oder. Hier ist vieles möglich, das am Schreibtisch schwieriger ist. Sitzt du hin und wieder auf dem Boden, verbessert das auf Dauer also deine Beweglichkeit.
- Auch verschiedene Studien zeigen, dass das Sitzen auf dem Boden gesund ist.
AGR-Tipp: Das „Konzept des bodennahen Verhaltens“ will dem negativen Trend, dass sich Kinder immer weniger bewegen, entgegenwirken. Ein entscheidendes Hilfsmittel in diesem Zusammenhang sind Bodenkissen. Werden Räume so gestaltet, dass sie körperliche Aktivität fördern und fordern, hilft dies nicht nur den Kindern, sondern auch den Erziehenden dabei, möglichst oft die Position zu wechseln und in Bewegung zu bleiben!
Was genau hinter dem Konzept steckt und an welchen Eigenschaften du rückenfreundliche Bodenkissen erkennst, erfährst du auf unserer Internetseite.
Auf dem Boden sitzen: die Nachteile
Als erwachsene Person fällt es dir vielleicht schwer, auf dem Boden zu sitzen. Das hängt vor allem mit den Gewohnheiten in unserer Kultur zusammen. Anderswo ist es völlig normal, auf dem Boden zu sitzen oder sogar zu schlafen. Wenn du plötzlich auf das Sitzen im Schneidersitz und Hocken auf dem Boden umstellst, kann es zu Rückenschmerzen oder Problemen in den Knien und anderen Gelenken kommen. Außerdem gilt: Dauerhaft auf dem Boden zu sitzen ist auch nicht besser als dauerhaft auf einem Stuhl zu sitzen. Wir empfehlen deshalb: Übe das Hocken und Sitzen auf dem Boden schrittweise und nutze es als zusätzliche Möglichkeit für mehr Abwechslung, nicht als dauerhafte Alternative!
Richtig sitzen auf dem Boden
Unsere Tipps für dich:
- Investiere in ein gutes Sitzkissen, das dir das Sitzen auf dem Boden erleichtert und eine aufrechte Haltung ermöglicht! Dies ist wichtig, um Rückenschmerzen vorzubeugen.
- Gegen Rückenschmerzen hilft nicht eine bestimmte richtige Haltung, sondern die Abwechslung. Die Möbel in deiner Wohnung sollten deshalb unterschiedliche Haltungen ermöglichen.
- Die tiefe Hocke ist eine günstige Sitzhaltung, die aber viele Menschen verlernt haben. Übungen für mehr Flexibilität helfen dir, dich nach und nach daran zu gewöhnen.
- Höre auf deinen Körper und wirf alte Regeln auch mal über Bord! Wir essen nur am Tisch und arbeiten immer am Schreibtisch? Nicht unbedingt! Gehe spielerisch an das Thema heran und probiere aus, was dir guttut!
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