Fahrradrucksäcke
Die Schultergurte
Damit Rucksäcke nicht als Last, sondern vielmehr als integrativer Bestandteil des Körpers wahrgenommen werden können, gilt es, ein paar wesentliche Dinge zu beachten. Das fängt schon bei den Schultergurten an. Eine gute Polsterung und ergonomische Formung sind sehr wichtig. Im Nackenbereich ist auf eine nahtfreie S-Form zu achten. Vor allem bei vollem Rucksack werden so unliebsame Druck- und Scheuerstellen vermieden. Darüber hinaus hilft diese spezielle Form dabei, dass die Träger nicht so leicht von den Schultern rutschen.
Die Rückenkonstruktion
Eine ganz besondere Rolle hat die Rückenkonstruktion. Also genau jener Teil des Rucksacks, der direkt am Rücken anliegt. Sie sollte den physiologischen Schwung der Wirbelsäule berücksichtigen. Unterstützt werden kann dies beispielsweise durch Alu-Formschienen, mit deren Hilfe man den Rucksack an den eigenen Rücken anpassen kann. So liegt der Rucksack immer formstabil am Rücken an. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Dornfortsätze der Wirbelsäule entlastet werden und die Hauptlast rechts und links neben der Wirbelsäule liegen. Dabei ist darauf zu achten, dass trotz ausreichender Polsterung eine gute Belüftung der Rückenpartie gewährleistet ist, um partielle Feuchtigkeitsbildung weitestgehend zu vermeiden.
Hüft- und Beckengurt
Der Hüftgurt wird im Allgemeinen bei Rucksäcken oft vernachlässigt. Dabei kann der Gurt, wenn er richtig platziert ist, einen Großteil der Last von den Schultern nehmen und auf dem Hüftknochen verteilen. Dies kann am besten durch eine individuell einstellbare Rückenlänge gewährleistet werden, denn ohne diese Möglichkeit der Rückenlängenverstellung sitzt der Hüftgurt häufig zu hoch oder zu tief und kann seine Aufgabe nicht erfüllen. Außerdem sorgt der Hüftgurt für eine stabile Position des Rucksacks auf dem Rücken und verhindert Pendelbewegungen, was gerade bei rasanten Fahrten sehr wichtig ist.
Der Brustgurt
Etwas unscheinbar, dennoch beim Radfahren sehr wichtig, ist der Brustgurt. Er hält die Schultergurte in Position, gerade wenn es mal holprig wird oder man mit dem Oberkörper etwas mehr arbeiten muss. Haltungswechsel spielen im Bereich der Rückengesundheit eine wichtige Rolle, so auch beim Radfahren. Daher ist es ein großer Vorteil, wenn sich der Brustgurt leicht straffen und lösen lässt, idealerweise sogar über eine Einhand-Justierung. So können Einstellungen schnell korrigiert werden.
Lasten richtig verstaut für mehr Rückengesundheit
Beim Packen des Rucksacks gibt es eine entscheidende Grundregel: Schwere Dinge sollten immer so körpernah wie möglich verstaut und im Stauraum fixiert werden können. Man sollte deshalb auf eine entsprechende Fächeraufteilung achten. Wenn es weitere, schnell zugängliche Verstaumöglichkeiten gibt, umso besser.
Zubehör auf das man nicht verzichten sollte
Weitere Dinge können die Rucksacknutzung noch etwas komfortabler machen. Dazu gehört beispielsweise eine Anhebehilfe, so dass man den Rucksack angenehm tragen kann. Außerdem erhöhen Reflektorstreifen die Sicherheit, Vorrichtungen mit denen man das Rucksackvolumen anpassen kann und eine wasserabweisende Ausrüstung oder ein Regenüberzug schützen den Inhalt vor Nässe.
Zum rückenfreundlichen Radfahren gehören neben dem richtigen Fahrradrucksack, ergonomische Fahrradgriffe und Fahrradsättel. Das Allerwichtigste ist jedoch die individuelle Einstellung des Fahrrads auf die persönlichen Bedürfnisse. Was bei guten Fahrradhäusern zum Service gehört, kann man mit entsprechender Anleitung auch leicht selbst vornehmen. Tipps dafür bekommen Sie auf diesen Webseiten der AGR:
Checkliste für rückenfreundliche Fahrradrucksäcke
Mindestanforderungen
- Toxikologische Unbedenklichkeit
- Schulterträger (Tragegurte): gut gepolstert, ausreichend breit, leichtgängig verstellbar
- Hüftgurt: unterstützt Druckentlastung der Schultern, sorgt für stabile Position auf dem Rücken (keine Pendelbewegung)
- Brustgurt: Positionierung der Schultergurte auch bei schnellen Lastwechseln
Mindestanforderungen
- Rückenteil: ergonomische Konturierung, Entlastung der Dornfortsätze, druckstabil, atmungsaktiv, an die individuelle Rückenlänge anpassbar
- Fächeraufteilung: mehrere Fächer – schwere Gegenstände nah am Körper platziert
- Schnell zugängliche Verstaumöglichkeiten
- Optimale Lastenverteilung
Außerdem sinnvoll
- Komfortable Anhebehilfe
- Reflektorstreifen
- Anpassbares Rucksackvolumen
- Wasserabweisend
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