Ein fester Arbeitsplatz, an dem die immer gleiche Person jeden Tag sitzt? Das ist in vielen Büros aus guten Gründen nicht mehr Realität. Es hat viele Vorteile, Arbeitsräume kreativer einzurichten und so flexibel auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingehen zu können. Ein Konzept dafür ist das Desksharing, das zum Beispiel in Coworking-Spaces schon weit verbreitet ist. Was Desksharing genau ist, wie es das Arbeiten besser machen kann und worauf du dabei achten solltest, erfährst du in diesem Beitrag.
Desksharing: was bedeutet das und was sind die Vorteile?
Desksharing ist ein Konzept, bei dem Mitarbeitende keinen festen, persönlichen Schreibtisch haben, sondern sich Arbeitsplätze flexibel teilen. Das kann im kleinen Büro ebenso funktionieren wie im Großraumbüro. Wenn man sich beim Desksharing an bestimmte Regeln hält, hat es einige Vorteile:
- Flexibles Arbeiten nach Bedarf: Durch das Desksharing kann jeder den Arbeitsplatz wählen, der am besten zur Aufgabenstellung und den persönlichen Vorlieben passt.
- Wechselnde Positionen: Der regelmäßige Wechsel zwischen verschiedenen Sitzmöbeln und Orten bringt Bewegung mit sich, das schont den Rücken und hilft, Beschwerden vorzubeugen.
- Raumausnutzung: In Zeiten von Homeoffice und Co. steht ein Teil der fest vergebenen Arbeitsplätze häufig leer. Durch das Desksharing kann der Platz im Büro sinnvoller genutzt werden und es wird weniger Bürofläche gebraucht.
- Zusammenarbeit und Kommunikation: Wenn man immer wieder den Arbeitsplatz wechselt, kommt man mit unterschiedlichen Menschen in Kontakt. Desksharing kann also die Kommunikation und Zusammenarbeit untereinander erleichtern und fördern.
- Unterstützung von Remote-Arbeit: Beim Desksharing ist es notwendig, dass alle Arbeitsmittel problemlos transportiert werden können. Das erleichtert auch die Remote-Arbeit aus dem Homeoffice oder auf der Geschäftsreise.
Wie muss ein Desksharing-Büro aufgebaut sein?
Einfach ein paar Schreibtische abzuschaffen, damit ist es beim Desksharing natürlich nicht getan. Damit das Konzept gut funktioniert und Nachteile vermieden werden, müssen Arbeitgeber einiges bedenken:
Zum Beispiel darf kein Nachteil für die Ergonomie entstehen. Kein Arbeitsplatz ist für alle Menschen gleichermaßen geeignet. Deshalb ist es beim Desksharing umso wichtiger, dass die Schreibtische und Sitzmöbel auf viele Weise verstellbar sind. Nur so kann jede Person den Arbeitsplatz an die eigenen körperlichen Voraussetzungen anpassen. Neben höhenverstellbaren Schreibtischen sollte der Arbeitgeber auch einen individuell einstellbaren Bürostuhl zur Verfügung stellen.
Wie ein ergonomischer Arbeitsplatz genau aussieht, erklären wir dir in einem anderen Blogbeitrag.
Um die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen, sind unterschiedliche attraktive Arbeitsplätze wichtig. Kleine Sitzgruppen können für informelle Besprechungen genutzt werden, Arbeitstheken sind ideal für kurze Arbeitseinheiten im Stehen, ruhige Arbeitsbereiche oder schalldichte Kabinen sind für konzentriertes Arbeiten gedacht und können für Telefonate genutzt werden.
Auf diese Weise ist ein häufiger Wechsel zwischen den Arbeitsbereichen möglich und die Mitarbeitenden haben das gute Gefühl, ihre Arbeit selbst mitbestimmen zu können. Eine schöne Umgebung mit Pflanzen, Tageslicht und ansprechender Gestaltung erhöht die Zufriedenheit noch weiter.
Organisatorisch kann ein Reservierungssystem sinnvoll sein, damit Arbeitsplätze im Vorfeld geplant werden können. Auch die technologische Ausstattung muss natürlich so gestaltet sein, dass sie das flexible und agile Arbeiten unterstützt. Persönliche Schließfächer oder Ablagen sind eine gute Ergänzung, damit die Mitarbeitenden Arbeitsmaterialien und persönliche Gegenstände verstauen können.
Fazit: Desksharing als modernes Arbeitssystem
In den letzten Jahrzehnten beginnen immer mehr Unternehmen, die Nutzung ihres Platzes neu zu überdenken. Desksharing ist eine Variante, um auf das immer häufiger genutzte Homeoffice und andere Veränderungen zu reagieren. Es entsteht die Chance zu flexiblem und bewegtem Arbeiten und damit auch zu mehr Rückengesundheit – vorausgesetzt, die ergonomischen Anforderungen an einen rückenfreundlichen Arbeitsplatz werden erfüllt.
Übrigens: Weil das Arbeitsumfeld einen so großen Stellenwert beim Thema Rückengesundheit hat, haben wir diesem Bereich eine ganze „Rückenwelt“ gewidmet. Dort erfährst du, wie in verschiedenen Berufsfeldern die Rückengesundheit verbessert werden kann.