Von O bis O und rückenfroh
Von Ostern bis Oktober - von Oktober bis Ostern: Schwupp wie schnell die Zeit vergeht. Die Temperaturen ändern sich und es steht wieder der Reifenwechsel an. Stellt sich noch die Frage: Werde ich selbst tätig oder beauftrage ich den KFZ-Profi? Legen Sie selbst Hand an, dann gehören Sie zu dem Drittel der deutschen Autofahrer, die den Reifenwechsel selbst vornehmen. So oder so, damit Sie Rückenschmerzen vermeiden, ist die richtige Werkzeug-Wahl und eine optimale Körperhaltung die beste Voraussetzung. Wir, die Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V., haben für Sie ein paar wertvolle Tipps zusammengestellt. Und das nicht nur für die Do-It-Yourself Macher. Auch für die Profis haben wir ein paar gute Hinweise.
Selbst ist der Mann oder die Frau
Wenn Sie die nötigen Werkzeuge Zuhause haben, kann der Reifenwechsel problemlos erfolgen. Ein paar Dinge sollten Sie dennoch beachten, denn eine falsche Herangehensweise kann schnell zu Rückenschmerzen führen. Damit Sie den Reifenwechsel rückengerecht durchführen, zeigen wir Ihnen, worauf es ankommt und wie Sie beim Reifenwechsel den Rücken entlasten können.
Bevor das Auto aufgebockt wird, entfernen Sie zunächst die Radkappe oder Schraubenabdeckung und lösen dann die Radmuttern. Hierbei knien Sie sich am besten parallel zum Rad und setzen den Radmutterschlüssel mit der Kraft aus der Rumpf- und Armmuskulatur ein, um die Wirbelsäule nicht unnötig zu belasten. Nach dem Wechsel der Reifen gelingt das Anziehen der Muttern am besten, wenn Sie einen auslösenden Drehmomentschlüssel verwenden, der das Erreichen des eingestellten Wertes signalisiert. Darüber hinaus hat er meist einen längeren Hebel und Sie benötigen weniger Kraft. Bei Alufelgen sollten sie ohnehin zum Einsatz kommen.
Darüber hinaus ist die Verwendung eines elektrisch betriebenen Wagenhebers für Sie eine große Erleichterung. Der Vorteil: das mühsame Kurbeln in gebückter Körperhaltung entfällt und das Risiko für Rückenbeschwerden sinkt. Nun können Sie die Radmuttern vollständig abschrauben. Bevor Sie jedoch den Reifen entfernen, achten Sie unbedingt auf Ihre Haltung. Ein Tipp beim Heben: Ein gerader Rücken kann auch entzücken. Auch im Knien sollten Sie versuchen einen geraden Rücken zu beherzigen.
Knie schützen
Damit Sie ständiges Bücken vermeiden, ist es sinnvoll, die Arbeit kniend zu verrichten. Dabei nutzen Sie am besten Knieschoner oder legen ein Kissen oder eine Decke unter die Knie. So wird eine zu starke Belastung auf das empfindliche Gelenk vermieden. Achten Sie nach dem Verschrauben der Radmuttern beim Aufstehen außerdem darauf, sich langsam und mit geradem Rücken aus der Kraft der Beine wieder aufzurichten.
AGR-Profi-Tipp für den Mechatroniker
Das Zauberwort für den professionellen Reifenwechsel heißt Druckluft-Schlagschrauber. Unter ergonomischen Gesichtspunkten konzipiert, verbessern sie die Arbeitsbedingungen entscheidend. Sie wurden speziell für ihre Aufgabe entwickelt und schonen den Rücken, die Knochen und die Gelenke. Wenn Sie schon einmal mit einem herkömmlichen Schlagschrauber gearbeitet haben, haben Sie sicher bemerkt, dass einige von ihnen sehr schwer sind und mitunter nicht besonders gut in der Hand liegen. Zudem verbergen so einige Geräte ein entscheidendes Problem: die sogenannten Hand-Arm-Vibrationen, die sich auf Ihren ganzen Körper übertragen und verschiedene gesundheitliche Folgen mit sich bringen können. Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen im Bereich Arbeitsschutz haben gezeigt, dass diese Vibrationen unter anderem feinmotorische Beeinträchtigungen, Verspannungen im Nacken-, Schulter-, und Armbereich oder sogar einen Bandscheibenvorfall hervorrufen können. Und diesem Problem möchten Sie sich sicher nicht aussetzen, schon gar nicht, wenn Sie tagtäglich diese Arbeit verrichten.
Doch so weit muss es ja nicht kommen, wenn Sie bei der Auswahl des richtigen Gerätes auf folgende Punkte achten: Bei der Entwicklung hochwertiger ergonomischer Druckluft-Schlagschrauber wurde die Gesundheit des Mechatronikers berücksichtigt.
- Mit unter 1200 Gramm gibt es bereits sehr leichte Schlagschrauber, die trotz ihres geringen Gewichts über eine gute Kraftübertragung verfügen.
- Sie bieten ein leichtes Handling und ergonomisches Design sollte selbstverständlich sein.
- Ein rutschfester Griff unterstützt Sie beim Arbeiten mit einer Hand sowohl für Links- als auch für Rechtshänder.
- Für eine optimale Kraftübertragung sorgen Antrieb, Betriebsdruck und eine nicht zu geringe Leerlaufdrehzahl. Das schont Ihre arbeitende Muskulatur und beugt Verspannungen vor.
- Ein weiterer wichtiger Punkt beim Werkzeug ist die Lärmquelle. Sogenannte Geräusch-Reduzierschläuche können den Betriebslärm um bis zu 40 Prozent reduzieren und so ebenfalls Ihre Gesundheit und die Ihrer Kollegen und Kolleginnen schützen.
Welche bereits von uns geprüften Werkzeuge diese Anforderungen erfüllen sowie weitere interessante Informationen haben wir für Sie auf unserer Themenseite www.agr-ev.de/druckluftschrauber zusammengefasst.
Rückengerechtes Heben
Um Ihnen das ständige Bücken und Heben zu ersparen, kann eine Säulenhebevorrichtung für Autoreifen die Lösung sein. Dabei handelt es sich um einen Radmontagelift, durch den die Reifen elektromechanisch angehoben oder heruntergelassen werden können. So wird Ihr Rücken beim täglichen Reifenwechsel entlastet und Arbeitsausfälle wegen Rückenschmerzen vermieden. Verfügt Ihre Werkstatt nicht über eine Säulenhebevorrichtung, beachten Sie folgende Tipps für rückengerechtes Heben:
Begeben Sie sich vor dem Reifenstapel in einen breitbeinigen Stand und gehen Sie in die Hocke. Der Rücken sollte möglichst gerade sein. Umgreifen Sie den Reifen mit beiden Händen, ziehen Sie das Gewicht nah an den Oberkörper und drücken Sie sich nach oben. Die Kraft muss aus der Beinmuskulatur kommen. Auf diese Weise wird der Druck auf Ihre Bandscheiben minimiert.
Weitere clevere Werkzeuge und Alltagshelfer zur Vermeidung von Rückenschmerzen finden Sie auf unserer Website: www.ruecken-produkte.de.