Fahrradgriffe
Erst die richtigen Fahrradgriffe machen das Radfahren perfekt
Die Ursache für Rückenschmerzen beim Radfahren muss nicht zwangsläufig im Rücken liegen. Tatsächlich kann unter anderem auch eine falsche Radeinstellung, also die Abstände von Griff bzw. Lenker, Sattel und Pedale Beschwerden verursachen. Neben der richtigen Einstellung können zudem ergonomische Fahrradgriffe einen Beitrag zum gesunden Radfahren leisten.
Allein die Tatsache, dass man ein paar Euro mehr für das neue Rad ausgegeben hat, ist nicht grundsätzlich eine Garantie dafür, dass Rückenschmerzen beim Radfahren ausbleiben. Denn das Rad muss vor allem passend auf die individuellen körperlichen Begebenheiten eingestellt sein.
Die meisten Fahrradgriffe sind rund oder leicht oval geformt. Das ist für kurze Strecken vielleicht noch Okay, auf längeren Strecken führt es aber manchmal zu Problemen. Denn je nach Sitzposition müssen die Handballen das Gewicht des Oberkörpers aufnehmen und so wirken schnell einige Kilos auf die empfindlichen Körperregionen. Darüber hinaus kommt es in vielen Fällen noch zusätzlich zu einem Abknicken oder Überstrecken der Handgelenke.
Die dauerhafte Kompression der Nervenbahnen sowie die Fehlstellung des Handgelenks können Taubheitsgefühlen in den Fingern und Händen bis hin zu Verspannungen der Arme und des Schulter- und Nackenbereichs zur Folge haben. Auch ein Karpaltunnelsyndrom ist möglich. Bei diesem Leiden wird der Medianus-Nerv, der vom Unterarm bis zu den Fingern führt, eingeklemmt. Das führt zu dumpfen Schmerzen, Kribbeln und Brennen. Über 300.000 Bundesbürger müssen sich aufgrund dieser Beschwerden jedes Jahr operieren lassen.
Warum verursacht ein Fahrradgriff Rückenschmerzen?
Doch das ist längst nicht alles. Ein suboptimaler Griff und eine falsche Griffhaltung provozieren zwangsläufig eine falsche Sitzhaltung auf dem Rad, die sich negativ auf andere Bereiche des Körpers auswirkt. Es drohen schon nach einer kurzen Tour Nackenverspannungen und Rückenschmerzen. Die an sich gesunde Radelei kann so zu einer Tortur ausarten. Abhilfe können ergonomisch geformte Fahrradgriffe schaffen, wenn sie ein paar wichtige Voraussetzungen erfüllen.
Worauf es beim Fahrradgriff ankommt
Fahrradgriffe sollten eine anatomische Form haben, also über eine deutlich größere Kontaktfläche verfügen. Dies wird über einen Flügel erreicht, der das Handgelenk abstützt und den aufkommenden Druck in der Innenhandfläche besser verteilt. Vergleichbar ist das mit einer guten Schuheinlage. So ist es ganz leicht möglich, das Handgelenk optimal zu stabilisieren. Darüber hinaus ist eine stufenlose Verstellung der Fahrradgriffe wichtig, um Handgelenk und Unterarm in eine komfortable Haltung ausrichten zu können. Neben einer deutlich besseren Haltung, kann so auch der Medianus-Nerv nicht mehr eingeklemmt werden – der beste Schutz vor dem gefürchteten Karpaltunnelsyndrom. Unterschiedliche Griffgrößen sorgen je nach individueller Anatomie zudem für einen so genannten optimalen Formschluss der Hände – durch eine größere Auflagefläche des Griffs verteilen sich die Kräfte besser, punktuelle Druckbelastungen werden vermieden und die Nerven werden nicht gereizt.
Die Griffe sind wohl das einzige Bauteil am Fahrrad, das über längere Zeit im unmittelbaren Körperkontakt und somit der Haut steht. Daher sollte es selbstverständlich sein, dass das Material antiallergisch ist und man auch mit feuchten Händen nicht abrutscht. Darüber hinaus dürfen keine Giftstoffe über die schwitzende Hand in den Körper gelangen.
Gerade auf längeren Strecken weiß man eine ausreichende Greifvariabilität zu schätzen. Das lässt sich durch kleine oder mittelgroße vertikale Griffverlängerungen, sogenannte Barends oder Hörnchen, erreichen, die sich im Winkel anpassen lassen. Denn auch auf dem Rad tragen regelmäßige Haltungswechsel zum Wohlbefinden bei. Alternativ gibt es Fahrradgriffe, die zwar nicht über einstellbare Barends verfügen, aber dennoch die Greifvariabilität erhöhen. Dies wird zum Beispiel über eine besondere Ausformung, extra große Handballenauflage und eine Daumenabstützung an der Oberseite erreicht. So können Sie die Daumen auch mal nach oben legen und haben trotzdem volle Kontrolle über das Rad. All dies trägt zu einer intuitiven Veränderung der Hand- und Armposition bei und entlastet den Oberkörper. Gute Fahrradgriffe müssen die intuitive Greifvariabilität fördern. So wird einer monotonen Handhaltung vermieden und beugt einer Ermüdung der Hände/Arme vor. Wenn die Griffe dann auch noch das präzise Lenk- und Schaltverhalten fördern, steht dem Radfahrerlebnis nichts mehr im Wege, denn es ist schließlich eine der gesündesten Fortbewegungsmöglichkeiten überhaupt.
Zubehör auf das man nicht verzichten sollte
Zum rückenfreundlichen Radfahren gehört jedoch noch etwas mehr als nur die richtigen Fahrradgriffe, zum Beispiel der passende Sattel. Alle, die ein Fahrrad ohne Gepäckträger haben, sollten zudem auch nicht auf einen rückengerechten Fahrradrucksack verzichten. Das Allerwichtigste ist jedoch die individuelle Einstellung des Fahrrads. Was bei guten Fahrradhäusern zum Service gehört, kann man mit entsprechender Anleitung auch leicht selbst vornehmen. Tipps dafür bekommen Sie auf diesen Webseiten der AGR:
Checkliste für Fahrradgriffe
- Fahrradgriffe haben unmittelbar Kontakt zur Haut, daher ist es wichtig, dass von den verwendeten Materialien keine Gefahren ausgehen. Darüber hinaus sollten die Griffe so konstruiert sein, dass sie auch mit feuchten Händen rutschsicher sind und somit ein präzises Lenk- und Schaltverhalten unterstützen.
- Eine anatomische Form der Griffe ist ebenfalls sehr wichtig. Zum einen wird dadurch eine physiologische Handhaltung unterstützt und die Handgelenke werden nicht überstreckt. Zum anderen trägt die physiologische Passform zu einer Druckminimierung auf die Handgelenke bei. Beschwerden in Fingern, Händen und Handgelenken (Kribbeln, Taubheitsgefühl) können so vermieden werden.
- Unterschiedliche Griffvarianten (Größen) der Hersteller sorgen dafür, dass für jeden Radfahrer der passende Griff ausgewählt werden kann. Egal, ob das Rad eher in der Stadt benutzt wird oder auf längeren Touren.
- Gute Fahrradgriffe müssen die intuitive Greifvariabilität fördern. So wird einer monotonen Handhaltung vermieden und beugt einer Ermüdung der Hände/Arme vor.
- Last but not least ist alles auch hier eine Frage der Einstellung. Daher müssen sich die Fahrradgriffe verdrehsicher montieren und einstellen lassen.
- Siehe auch
Einfach zur individuellen Radeinstellung
Rückenfreundliche Fahrradsättel
Der rückengerechte Fahrradrucksack
Mindestanforderungen
- Toxikologische Unbedenklichkeit
- Unterstützung der physiologischen Handhaltung
- Druckminderung
- Anatomische Formgebung
- Unterschiedliche Größen
- Präzises Lenk- und Schaltverhalten
- Greifvariabilität
- Verdrehsichere Montage
Außerdem sinnvoll
- Griffe für verschiedene Schaltungen
- Griffkörper aus ökologischen Materialien
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