Rückenschmerzen sind schon lange nicht mehr nur ein Thema für Erwachsene, sie stellen auch bei Kindern und Jugendlichen ein zunehmendes gesundheitliches Problem dar und sollten ernst genommen werden. Vor allem mit der Einschulung nimmt die tägliche Sitzzeit enorm zu: schon Grundschulkinder sitzen bis zu zehn Stunden am Tag! Erst in der Schule, später bei den Hausaufgaben und oftmals auch in der Freizeit, wenn digitale Medien genutzt werden. Schluss mit Dauersitzen: die „Aktion Orthofit – Haltung zeigen“ unterstützt Schulen für mehr Bewegung!
Der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. (BVOU) betont die Wichtigkeit von Aufklärung und Prävention in Schulen und stellt dazu kostenfreies Informations- und Übungsmaterial zur Verfügung, das direkt in den Unterricht integriert werden kann. Wie die Aktion funktioniert und wo du Unterstützung bekommst, verraten wir dir hier:
Ursachen von Rückenschmerzen: nicht immer stecken Krankheiten dahinter
Rückenschmerzen bei Kindern können verschiedene Ursachen haben und sollten keinesfalls unterschätzt werden. Neben strukturellen Erkrankungen wie Skoliose, Kyphose und Spondylolisthese, können auch destruktive Erkrankungen wie Entzündungen, Tumore und Verletzungen dafür verantwortlich sein. Was viele nicht wissen: auch im Kindes- und Jugendalter kann es bereits zu unspezifischen Rückenschmerzen kommen. In diesem Fall sind häufig Fehlhaltungen, Inaktivität und Gewichtszunahme der Grund für den fiesen Schmerz, möglicherweise mit gravierenden Auswirkungen auf das spätere Leben! Dr. Burkhard Lembeck, Präsident des BVOU, erklärt: "Leidet man bereits als Kind oder Jugendlicher unter Rückenschmerzen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, auch als Erwachsener davon betroffen zu sein." Die gute Nachricht ist: jeder kann präventiv etwas für seine Rückengesundheit tun, damit es gar nicht erst zu den Beschwerden kommt. Das gilt auch für die Kleinsten. Aus diesem Grund sollten auch die Lehrkräfte in den Schulen zu mehr Bewegung und Aktivität anregen. Unterstützung gibt es von der „Aktion Orthofit – Haltung zeigen“.
Rückenschmerzen vorbeugen: mehr Bewegung im Schulunterricht
Wo verbringen Kinder den Großteil des Tages sitzend? Klar, in der Schule. Aus diesem Grund setzt die Präventions- und Aufklärungskampagne „Aktion Orthofit – Haltung zeigen“ des BVOU auch bereits seit Jahren genau hier an. Unter www.aktion-orthofit.de/schulen haben Lehrkräfte die Möglichkeit, kostenfrei Material mit Übungs- und Informationsmaterial anzufordern. "Wir haben Klassensätze mit Karteikarten und Infobroschüren vorbereitet, die wir kostenlos an Schulen versenden", erläutert Dr. Jörg Ansorg, Geschäftsführer des BVOU. "Zusätzlich haben wir Übungsvideos mit KiKa-Moderator Christian Bahrmann erstellt, die mit plakativen Namen wie Rückenrodeo oder Schwebesitz den Kindern im Gedächtnis bleiben sollen."
Mithilfe der Klassensätze werden Lehrkräfte in der Gestaltung und Vorbereitung ihres Unterrichts unterstütz. Regelmäßige Bewegung und Übungen können so spielend einfach integriert und die Klasse motiviert werden!
Dr. Anna-Katharina Doepfer, Kinderorthopädin aus Hamburg, betont: "Ziel ist es, das Bewusstsein von Kindern und auch deren Eltern für eine gesunde Entwicklung des Bewegungsapparates zu schärfen. Dabei spielt die Motivation zu mehr Bewegung und einer kontinuierlichen Vorsorge eine besondere Rolle."
Die Aktion Orthofit bewegt immer mehr Kinder
Bereits im Jahr 2022 haben 323 Schulen aus ganz Deutschland mit insgesamt 61.680 Kindern an der „Aktion Orthofit – Haltung zeigen“ teilgenommen.
Prominente Unterstützung der Aktion
Während der KiKA-Moderator Christian Bahrmann seit vielen Jahren der Botschafter der Aktion ist, übernimmt die Schirmherrschaft traditionsgemäß der amtierende Bundesgesundheitsminister, zurzeit also Prof. Karl Lauterbach. Das Konzept zur „Aktion Orthofit – Haltung zeigen“ stammt übrigens von Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Grifka und seinem Team der Universität Regensburg.
Wir finden: Daumen hoch für so viel Engagement für die Förderung der Rückengesundheit!
Was genau ist eigentlich der BVOU?
Der BVOU setzt die beruflichen Interessen seiner Mitglieder durch, indem er zum Vorteil der Patienten und des Gemeinwohls gemeinsam mit den wissenschaftlichen Gesellschaften den Standard orthopädisch-unfallchirurgischer Versorgung entwickelt, die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen prägt und dadurch die öffentliche Wahrnehmung seiner Mitglieder als Experten für orthopädisch-unfallchirurgische Versorgung gestaltet.
Alle Informationen zum Verband findest du hier: www.bvou.net