Hast du schon einmal den Begriff Faszien gehört? Faszien-Training kommt in den letzten Jahren immer mehr ins Bewusstsein vieler Menschen - und das aus gutem Grund: Faszienverklebungen können nämlich Schmerzen verursachen und falsche Haltungen begünstigen. Wenn es gelingt, diese sanft zu lösen, können sich auch Rückenschmerzen und Verspannungen deutlich verbessern. Doch was sind Faszien eigentlich genau und wie kann man dafür sorgen, dass sie gesund bleiben? Hier erfährst du alles, was du über dieses komplexe System des menschlichen Körpers wissen musst!
Faszien: ein komplexes System aus Bindegewebe
Faszien sind Bindegewebsstrukturen, die im ganzen Körper vorkommen und Muskeln und Organe umhüllen. Wie ein Geflecht sind sie miteinander verbunden und durchziehen den ganzen Körper. Sie umgeben fast alle Körperstrukturen: Sehnen, Bänder, Knochen, Muskeln, Gelenke, Organe, Nervenbahnen und Blutgefäße. Sie bestehen aus kollagenhaltigen Fasern, die untereinander verbunden sind und so eine stabile Struktur ergeben.
Es gibt oberflächliche, tiefe und viszerale Faszien. Die oberflächlichen Faszien liegen am ganzen Körper direkt unter der Haut. Sie müssen sehr beweglich sein und bestehen aus lockerem Bindegewebe und Fett. Die tiefen Faszien sind stabiler und sitzen in tieferen Regionen des Körpers. Die viszeralen Faszien umgeben deine Organe.
Welche Aufgaben hat das Fasziengewebe?
Sie sorgen für Stabilität. Faszienfasern verbinden die einzelnen Strukturen des Körpers miteinander und stützen sie.
Das Fasziensystem trennt die Gewebestrukturen voneinander und schützt sie vor Reibung und starkem Druck. Du kannst dir die Faszien wie eine schützende Verschiebeschicht vorstellen, die Belastungen von den empfindlicheren Körperstrukturen abhält.
Außerdem sind die Fasern für koordinierte Bewegungen wichtig: Sie übertragen Kräfte von einem Körperteil zum anderen und unterstützen das Zusammenspiel von Muskeln, Knochen und Bändern.
Faszien scheinen auch an der Übermittlung von Signalen beteiligt zu sein. Sie spielen zum Beispiel eine Rolle bei der Wahrnehmung der Körperposition und -bewegung.
Auch bei der Wundheilung und Regeneration unterschiedlicher Gewebestrukturen spielt das Fasziensystem eine Rolle.
Faszienverklebung: ein spürbares Problem
Damit das Fasziennetz flexibel bleibt und seine vielen wichtigen Aufgaben erfüllen kann, müssen die elastischen Fasern locker verbunden und beweglich sein. Durch Bewegungsmangel, Stress, Fehlhaltungen oder Verletzungen können jedoch Verklebungen entstehen. Das kann große Probleme verursachen:
- Verklebte Faszien können zu Schmerzen im Rücken, im Nacken oder in den Schultern führen. Möglich ist sogar das sogenannte myofasziale Schmerzsyndrom, bei dem die Faszien schmerzhafte Triggerpunkte bilden.
- Verklebungen können die normale Bewegung der Gelenke und Muskeln einschränken, sodass du dich steif und unbeweglich fühlst oder bestimmte Bewegungen nicht mehr durchführen kannst.
- Sind Faszien verklebt, kann das zu verkürzten und übermäßig straffen Muskeln führen. Dadurch sind Fehlhaltungen und weitere Bewegungseinschränkungen möglich.
- Nicht nur die Muskeln können von verklebten Faszien betroffen sein, sondern auch Blut- oder Lymphgefäße. Das kann zu einer schlechteren Nährstoff- und Sauerstoffversorgung des Gewebes oder zu Schwellungen und Wassereinlagerungen führen.
- Auch die Nerven können betroffen sein: Wenn die verklebten Faszienfasern Druck darauf ausüben, können Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Nervenschmerzen entstehen.
So funktioniert Faszien-Training
Du siehst: Es ist wichtig, diesem komplexen System regelmäßig Aufmerksamkeit zu schenken, um Verklebungen loszuwerden oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Doch wie funktioniert Faszien-Training und was braucht das Bindegewebe, um locker und flexibel zu bleiben?
Generell ist regelmäßige Bewegung wichtig, um die Faszien gut durchblutet und elastisch zu halten. Alles, was den Körper in Bewegung bringt, dient auch den Faszien. Vor allem Dehnübungen können sehr hilfreich sein.
Zusätzlich helfen Faszienrollen und -bälle, Verklebungen zu lösen und Spannungen abzubauen. Es gibt sie in unterschiedlichen Härtegraden und Oberflächenstrukturen, je nach Anwendung und Körperregion. Wir haben dir weitere Infos zu Faszienrollen und ähnlichen Hilfsmitteln zusammengestellt.
Auf der Internetseite findest du auch viele Tipps für die Anwendung am Arbeitsplatz oder bei anderen Gelegenheiten. Mit diesen Infos fällt es dir leichter, verklebte Faszien selbst zu lösen und Beschwerden deutlich zu verbessern. Probiere es aus!