Stress und Rückenschmerzen hängen eng zusammen.

Du fühlst dich häufig gehetzt und angespannt? Deine Muskeln im Nacken schmerzen und immer häufiger kommen starke Rückenschmerzen dazu? Sicher ahnst du es bereits: Stress und Rückenschmerzen hängen eng zusammen und können sich gegenseitig in einem Negativkreislauf befeuern. Was kann man dagegen tun? Das erfährst du in diesem Artikel.

Rückenschmerzen durch Stress: Zusammenhänge und Ursachen

Stress und Rückenschmerzen sind eng miteinander verbunden. Stress gilt als eine wesentliche Ursache für die Entstehung oder Verschlechterung von Rückenschmerzen. Diese Verbindung zwischen Psyche und Rücken beruht auf verschiedenen Mechanismen:

  • Muskelspannung
  • Bewegungsmangel
  • schlechte Haltung
  • psychosomatische Reaktion

Muskelspannung

Wenn du Stress hast, neigen die Muskeln dazu, sich anzuspannen. Stress bedeutet nämlich ursprünglich, dass sich der Körper auf Kampf oder Flucht einstellt. Eine höhere Muskelspannung ist dabei von Vorteil. In unserer Realität, in der Stress oft sehr lange anhält und nicht durch Kampf oder Flucht abgebaut wird, sorgt dieser Mechanismus jedoch für Verspannungen und Rückenschmerzen.

Bewegungsmangel

In stressigen Lebensphasen bleibt weniger Zeit und Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse des Körpers. Deshalb geht Stress häufig mit weniger Bewegung und Sport einher. Bewegungsmangel ist bekanntlich eine der häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen.

Schlechte Haltung

Stress kann auch zu schlechten Haltungsgewohnheiten führen. Vielleicht ziehst du durch die Anspannung viel zu oft unbemerkt die Schultern nach oben, sitzt länger am Computer, machst weniger Pausen und achtest nicht mehr so gut auf deine Sitzhaltung. Das kann zu Nackenschmerzen, Muskelverspannungen und Rückenschmerzen führen.

Psychosomatische Reaktion

Seelischer und emotionaler Stress kann sich früher oder später auf den Körper auswirken. Man spricht in einem solchen Fall von Psychosomatik. Die körperlichen Schmerzen sind tatsächlich vorhanden und können zu einer großen Belastung werden, die Ursache dafür liegt aber nicht direkt in Verspannungen oder anderen körperlichen Problemen. Stattdessen sind seelische Belastungen und großer Stress die Ursachen. Bei Rückenschmerzen kommen psychosomatische Zusammenhänge sehr häufig vor.

Der Negativkreislauf zwischen Rückenschmerzen und Stress

Wie du schon gelesen hast, kann Stress zu Rückenschmerzen führen. Umgekehrt erhöhen Rückenschmerzen und andere Beschwerden aber auch unser Stresslevel. Man fühlt sich nicht wohl in der Haut, ist körperlich belastet und hat womöglich Angst vor einem Bandscheibenvorfall, einem Hexenschuss oder anderen ernsteren Beschwerden. Das kann den Stress weiter steigern, was wiederum zu mehr Schmerzen führen kann. Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen, und zwar so schnell wie möglich.

Was tun gegen Rückenschmerzen durch Stress?

Eine besonders effektive Maßnahme bei Rückenschmerzen durch Stress ist Sport. Richtig gelesen, trotz Beschwerden im Rücken solltest du unbedingt aktiv bleiben! Die Bewegung hilft einerseits gegen Verspannungen und Rücken- oder Nackenschmerzen. Andererseits baust du beim Sport sogar Stress ab. Bewegung führt also zu einer Win-Win-Situation und kann helfen, den unangenehmen Negativkreislauf zu durchbrechen. Welche Übungen du machst oder welche Sportarten du nutzt, ist dabei zweitrangig. Finde den Sport, der dir Spaß macht, sodass die Hemmschwelle zum Anfangen so niedrig wie möglich ist!

Im zweiten Schritt gilt es, Stress zu reduzieren. Dafür gibt es kein Patentrezept, weil die Ursachen für Stress und Belastungen sehr unterschiedlich sein können.

Vielen Menschen hilft es, Meditation und Achtsamkeit in ihren Alltag einzubauen. Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung können gute Möglichkeiten sein. Andere finden vor allem Ruhe in der Natur, in der Gesellschaft geliebter Menschen oder bei der Beschäftigung mit ihren Hobbys und Interessen.

Manchmal ist es mit solchen Maßnahmen jedoch nicht getan. Dann ist es notwendig, die Ursachen für die großen Belastungen genauer unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht ist ein klärendes Gespräch nötig, um eine belastende Situation zu lösen? Vielleicht musst du auch über Änderungen in deinem Arbeitsalltag oder Privatleben nachdenken, damit du die Probleme mit der Psyche und im Rücken loswirst?

Wenn es dir über längere Zeit nicht gelingt, den Stress zu reduzieren, dann kann professionelle Unterstützung hilfreich sein. Massive Stresszeiten und psychosomatische Beschwerden können sich nämlich leicht zu noch größeren Problemen entwickeln. Suche dir deshalb rechtzeitig Hilfe, um den Kreislauf zu durchbrechen!

Übrigens: Hör dir auch unseren Podcast zum Thema Rückenschmerzen und Stress an!