Gemüsebeet oder Blütenpracht? Gehörst auch du zu den vielen Hobbygärtnern, die während ihrer heißgeliebten Gartensaison gar nicht genug von Säen, Düngen, Schneiden und Co. bekommen? Aber aufgepasst: Wer zu viel Unbedachtes im Garten leistet, dem drohen Rückenschmerz und Verspannung. Wenn es richtig schiefläuft, kann auch mal ein Hexenschuss das Dankeschön frisch eingebrachter Gartenpflanzen sein.

Wir geben euch Tipps, wie die Gartenarbeit Hand in Hand mit einer guten Rückengesundheit einhergeht. Denn eins steht fest: Ein gesunder Rücken wird von der richtigen Bewegung im Garten nicht geschwächt, sondern gestärkt.

Gartenarbeit: perfektes Workout in der Natur

Richtig gehört! Gartenarbeit ist ein wahres Ganzkörpertraining, da nahezu alle Muskelgruppen des Stütz- und Bewegungsapparates beansprucht werden. Während wir ein Gemüsebeet umgraben, verrichtet unser Rücken manchmal echte Schwerstarbeit. Muskulatur, Wirbelsäule, Sehnen und Bandscheiben werden herausgefordert. Aber keine Sorge! Mit unseren Tipps müssen belastungsbedingte Verletzungen gar nicht erst entstehen:

  • Safety first! Achte unbedingt auf deine Bewegungsabläufe, um gelenk- und rückenfreundlich zu gärtnern. Hebe zum Beispiel immer aus den Knien und vermeide ruckartige Bewegungen. Falls du beim Pflanzen im Beet länger knien musst, solltest du auf Hilfsmittel wie kleine Unterlagen zurückgreifen, das entlastet deine Gelenke zusätzlich.
  • Hast du bei deinen Gartengeräten schon einmal darauf geachtet, dass sie ergonomische Griffe und Stiele haben? Das solltest du auf alle Fälle tun. Um dir die Arbeit zu erleichtern und den Rücken zu schonen, sollten sie am besten auch noch individuell verstellbar sein.
  • Gartenarbeit findet meist auf dem Boden statt. Trotzdem solltest du möglichst aufrecht arbeiten, auf keinen Fall dauerhaft gebückt! Gehe dafür in die Hocke oder knie dich hin. Stelle ein Bein auf, mit dem Unterarm kannst du dich dann auf deinem Oberschenkel abstützen.
  • Wir sollten uns außerdem daran gewöhnen, schwere Lasten zu verteilen. Ein einfaches Beispiel: Trage besser zwei kleine Gießkannen statt einer großen.
  • Last but not least und ganz wichtig: Wechsel so oft wie möglich deine Position und gestalte deine Gartenarbeit abwechslungsreich. Monotone Bewegungen über einen längeren Zeitraum sind extrem anstrengend – für dich und auch für deinen Rücken. Statt einer dauerhaften Belastung solltest du also verschiedene Muskelgruppen abwechselnd beanspruchen. Der Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung fördert die Durchblutung deiner Muskulatur und beugt Verspannungen und Rückenschmerzen vor.

Hecke schneiden – aber richtig!

Hecken sind für viele nicht einfach nur ein Zaun, sondern auch Sichtschutz oder sogar optische Highlights der Gartengestaltung. Natürlich sollten sie dann umso gepflegter aussehen, mehrmaliges Stutzen im Jahr ist dann Pflicht. Besonders die Über-Kopf-Arbeiten mit einer schweren Heckenschere gefallen Rücken und Nacken gar nicht, da sie besonders stark belastet werden. Schmerzhafte Verspannungen sind häufig die Folge. Wir sagen: Das muss nicht sein! Wie du Schmerzen beim Schneiden der Hecke vorbeugen kannst erfährst du auf www.agr-ev.de/heckenschere.

Rasen rückenfreundlich pflegen

Du magst einen gut gepflegten Rasen? Dann wirst du das sicherlich kennen: Das Grün muss regelmäßig gemäht werden, damit es schön satt aussieht und gesund bleibt. Doch gerade Rasenmähen zählt zu den besonders anstrengenden Arbeiten und ist in der Familie häufig unbeliebt. Eine gekrümmte Körperhaltung und schwere, schlecht gängige Rasenmäher beanspruchen deine Wirbelsäule und Gelenke unnötig. Wenn du nicht auf einen Rasenmäh-Roboter umsteigen möchtest, solltest du bei deinem Rasenmäher auf folgende Aspekte achten, um deinen Rücken zu schonen:

  • Höhenverstellbare Holme,
  • ergonomische Handgriffe,
  • geringes Gewicht,
  • optimale Gewichtsverteilung auf den Achsen und
  • leichte Bedienbarkeit aller Elemente.

Lust auf weitere Tipps? Hier entlang: www.agr-ev.de/rasenmaeher.

Wenn es um den akkuraten Schnitt der Rasenkanten oder schwer zugängliche Bereiche geht, sind auch Rasentrimmer sehr beliebt. Manche Geräte punkten mit zusätzlichen Stützrädern und einem drehbaren Rotorkopf. Probiere es einfach mal aus, du wirst erstaunt sein, wie sehr dir das deine Arbeit erleichtert!

Generell solltest du beim Kauf von Gartengeräten auf folgende Eigenschaften und Kriterien achten, dann wird’s rückengerecht:

  • Leichtgewicht bevorzugt: Das Gerät sollte nicht zu schwer in der Hand liegen.
  • Variabel: Lässt sich das Gerät oder Gartenwerkzeug auf unterschiedliche Handhaltungen oder Höhen einstellen? So werden einseitige Belastungen vermieden.
  • Die Griffe sollten aus rutschfestem Material und die Bedienelemente in jeder Position gut zu erreichen sein. So ist das Arbeiten möglichst sicher.

Auszeit vom Grünen

Hallo Garten - Hallo Auszeit! Zum Schluss sollten wir uns noch einmal daran erinnern, warum wir eigentlich im Garten arbeiten. Genau! Um ihn von Zeit zu Zeit auch einfach mal vom Stuhl aus bewundern zu können. Besonders zum Anfang der Saison – wenn deine Muskeln noch nicht an die schwere Last gewöhnt sind – solltest du regelmäßige Pausen machen. 10 Minuten im Liegestuhl die Sonne bei einem kühlen Glas Limonade zu genießen, wirkt Wunder. Es muss nicht alles am ersten Tag fertig werden, es kommen noch genug schöne Tage für die Gartenarbeit.

Mehr erfährst du unter: www.agr-ev.de/rueckenschmerzen/rueckenuebungen.